Die evangelische Kirche und das Dorf Allmannsweier bilden eine festverwobene Einheit, die über die Jahrhunderte fortbesteht. Das erste Kirchlein am Ort ist wohl um das Jahr 1200 nach Christus gebaut worden. Mit der weiteren Zunahme der Dorfbewohner ist dieses Kirchlein nach geraumer Zeit zu klein geworden und wurde im Jahr 1470 fast ganz niedergerissen und vergrössert neu aufgebaut. Es dauerte aber gar nicht so lange, dass auch diese Kirche nicht den räumlichen Erfordernissen entsprechen konnte, woraufhin sich die Gemeinde entschloss, ein neues Gotteshaus zu bauen. Viel hatten sich die damaligen Entscheidungsträger vorgenommen, denn sie ließen einen Sakralbau erstellen, der eine Zierde und ein Schmuck für Allmannsweier und die ganze Landschaft werden sollte.
Nach einem Bericht des damaligen Pfarrers Schweickhardt begannen die Handwerker und Helfer im Frühjahr des Jahres 1781 mit den Bauarbeiten zum neuen Gotteshaus. Nahezu zwei Jahre waren die Arbeiter am werken und gestalten, bis am ersten Adventssonntag des Jahres 1873 die Kirche eingeweiht werden konnte. Das war natürlich ein großer Fest- und Freudentag. Über den Bauabschluss gibt eine Relieftafel über dem Kirchenschiff Auskunft über die Personen, die den Bau der Kirche veranlasst haben. Die Kirche ist im Barockstiel gebaut, mit Rundbogenfenstern und Mauernischen.
Im Innenraum des Kirchenbaus ist der Besucher von der konzentrischen und harmonischen Eleganz gefangen. Im Mittelpunkt der Kirche steht der Altar, um den sich die Gemeinde schart. Er ist aus Stuckmarmor, in der Mitte durchbrochen durch ein Zylinderrohr. In diesem steht ein vergoldetes Lamm mit Kreuz und Fahne.
Die Orgel, Königin der Instrumente, ist ein meisterliches Werk und wurde von dem Orgelbauer Blasius Schaxel in Herbolzheim erbaut. Bis weit über die Grenzen hinaus sind die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Kirchenkonzerte, die von dem Organisten Martin Groß organisiert werden, bekannt.
Die Kanzel ist wie der Altar ebenfalls aus fleischfarbenem Stuckmarmor, an den vier vier Seitenfeldern sind die vier Evangelisten mit ihren Zeichen angebracht. An den vier Ecken sieht man vergoldete Holzurnen, aus denen Flammen emporschlagen. Der Kanzeldeckel ist ebenfalls aus Stuck-Marmor angefertigt; auf ihm steht in weissen Wolkengebinden zwei goldene Engel, mit einer Hand die Tafeln mit den zehn Geboten haltend, von der Strahlenbündel ausgehen, mit der anderen Hand zeigen sie hinaus in die Ferne. Ursprünglich hielt nur ein Engel diese Tafeln, der zweite war unter der Kanzel befestigt. Bei Renovierungsarbeiten wurde der eine Engel nach oben befördert, den unteren Abschluß der Kanzel bildet heute eine Goldkugel. Aus den Wolken schaut ein Engelkopf neugierig in die Kirche hinunter.
Pfarrer Emil Schweickhardt, der langjährige Pfarrer in Allmannsweier, stellt im Hinblick auf die Kirche folgende Betrachtung an:
„Die Kirche mit ihren Kuppeldächern ist von allen Seiten aus gesehen sehr malerisch anzuschauen und unstreitig mit ihrem zierlichen, fast koketten doppelten Schieferkuppelhelm und dessen klaren Profil der wirkungsvollste und stilvollste Turm der Ebene hier. Die Kirche ist ein Schmuck und eine Zierde für das ganze Ried und ein weitbekanntes Wahrzeichen Allmannsweiers.“